Dieser Text wurde im Rahmen des Arbeitsintegrationsprogramms von Parterre Tangram von einer am Programm teilnehmenden Person recherchiert, verfasst und auf der Website publiziert.
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Die Toblerone ist nach über 100 Jahren immer noch eines der beliebtesten Mitbringsel aus der Schweiz, und immer noch untrennbar mit der Stadt Bern verbunden. Auch wenn die Schokolade inzwischen längst von der US-Firma Mondelez (ehemals Kraft Foods) aufgekauft wurde, so werden alle weltweit erhältlichen Toblerone-Schokoladen immer noch in Bern-Brünnen hergestellt – und damit erfüllt die Schokolade die Vorgaben des Schweizer Markenschutzgesetzes und darf weiterhin das Prädikat „made in Switzerland“ tragen.
Die genaue Rezeptur für die Toblerone-Schokolade ist ein gut gehütetes Geheimnis, doch was die Schokolade unverkennbar macht, ist die Zugabe von Montélimar-Nougat. Heute lässt sich nicht mehr genau eruieren, wie Tobler damals an die Rezeptur für dieses Nougat in die Hände bekam. Es gibt viele Legenden, die von richtiger Industriespionage während eines Frankreichaufenthalts ausgehen bis hin zur Annahme, dass Tobler oder ein Mitarbeiter einfach welches mit nach Hause genommen und dann analysiert hatte. Immerhin war Tobler ja ein durchaus findiger Confiseur. Die Form der Toblerone-Schokolade selbst ist seit 1909 durch ein Patent geschützt, und hat sich seit seiner Entwicklung nicht wirklich geändert. Was allerdings immer wieder aktualisiert wurde, war das Logo. War es am Anfang noch eine Art Reichsadler mit Berner Fahne, so ersetzte der Berner Bär den Adler schnell. In den 1960er Jahren kam dann schliesslich das heutige Logo, das Matterhorn mit dem versteckten Bären. Heute ist die Toblerone-Schokolade weltweit in vielen Variationen erhältlich — von der klassischen Milchschokolade-Nougat-Mischung, über eine Version mit dunkler Schokolade, oder weisser Schokolade, hin zu karamellisierten Mandeln, sowie mit Früchten und Nüssen. Für jeden Geschmack etwas also. Daneben wird die Toblerone auch mit einigen Skandalen in Verbindung gebracht und einem regelrechten „Toblerone-Krieg“. So etwa kam 1995 die Politikerin Mona Sahlin in Schweden in der sogenannten „Toblerone-Affäre“ unter Beschuss, weil sie eine dienstliche Kreditkarte zur Bezahlung von Waren für den privaten Gebrauch benutzte, darunter auch einige Toblerone-Riegel. Der Skandal zwang Sahlin damals, aus dem Wahlkampf um den Posten der Premierministerin auszusteigen und sie zog sich daraufhin für einige Jahre aus der Politik zurück. Der „Toblerone-Krieg“ bezieht sich auf eine kleine Zwischennote Ende der 1960er Jahre in den Handelsbeziehungen der Schweiz mit Japan. Dabei wurden die die Schokoladen-Marken „Milka“ (von Suchard) und „Toblerone“ als Plagiate auf den japanischen Markt gebracht – und zwar so unverschämt direkt imitiert und als echt ausgegeben, dass man in der Schweizer Diplomatie von eindeutig unlauteren Wettbewerb ausgehen musste. Um dagegen vorzugehen, wurde die Schweizer Botschaft in Tokio beauftragt, im Namen der beiden Schokoladen-Marken beim japanischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten vorzusprechen. Damit war dieser „Krieg“ vorbei, bevor er überhaupt begonnen hatte. Toblerone – seit mehr als hundert Jahren in aller Munde. |
Quellen:
SRF Spuren der Zeit: Das süsse Dreieck (Video)
https://www.swissinfo.ch/ger/eine-hundertjaehrige-dreiecksgeschichte/6375864
Toblerone-Krieg: https://www.zala.ch/der-toblerone-krieg/?lang=fr
https://www.gemeindenblick.ch/tobler_history/
Urs Schneider: Mehr als Toblerone - Die wechselhafte Geschichte der Chocolat Tobler (PDF)