Shem Thomas

11. Nov. 2022

Info

Datum:
11.11.2022
Türöffnung:
18:00
Beginn:
21:00
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Vor dem Konzert

Gerne verwöhnen wir Sie im legendären Atlantis – das subtil edle, stilvoll gemütliche und zum Knistern geborene Kult(ur)lokal.

Unser Restaurant ist ab 18.00 Uhr geöffnet und warme Küche gibt es bis um 21.00 Uhr. Bitte beachten Sie dass eine Tischreservation auf der Galerie nur mit Dinnerkonsumation und einem Konzertticket möglich ist. Wenn Sie den ganzen Tisch reservieren gehört er während des gesamten Abends Ihnen.

Ihren Tisch zum Abendessen können Sie beim Ticketkauf auf Eventfrog reservieren.

 

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Abendkasse:
CHF 44.-
Vorverkauf:
CHF 34.-

Shem Thomas

Pop/ Folk | Konzert

Der Schweizer Musiker Shem Thomas veröffentlicht mit «8» sein zweites Album. Geprägt
hat ihn eine Erfahrung als Aussteiger: Mit Anfang 30 kündigte er seine Wohnung und lebte
im Wald, um sich vom Druck einer fremdbestimmten Existenz als Lehrer zu lösen. Dabei
entstand das Bewusstsein, beruflich Musik machen zu wollen.


2014 wurde er Zweiter in The Voice of Switzerland. Das erste Album, „you’re (not) the only
one“ mit Singer-Songwriter-Pop entstand. Shem Thomas landete auf Platz 2 der
nationalen Charts, die Nummer-Eins-Single «Crossroads» wurde mit Gold ausgezeichnet.
Seitdem hat sich einiges getan: „2018 lief der Vertrag mit Universal Music aus. Daher ging
ich sehr 'jungfräulich' an die neuen Songs, ohne Vorgaben, Kontrollen, Ideen oder selbst
auferlegte Beschränkungen, wie das Ergebnis klingen müsse“, beschreibt er den Prozess.
Den Großteil der acht Lieder hat er selbst produziert, teils mit internationalen Co-
Produzenten. „Ich wollte einen Mix zwischen gegensätzlichen Polen schaffen: Die
organische Wärme meiner Stimme und der Gitarre sollten mit synthetischen Beats und
Sounds zu einem Ganzen verschmelzen. Die ganze Bandbreite des Lebens ist eigentlich in
der Platte!“, so Shem Thomas.


Stilistisch pendelt das Album zwischen Pop, Trap, Reggae und Folk. Seine leicht
raue, charismatische Stimme machen dabei den roten Faden aus. Mit seiner warmen
Stimmfarbe bedient er zudem eine große Bandbreite – mal zurückhaltend und intim, in
anderen Momenten wild und laut. Textlich stehen die Geschichten im Vordergrund, die ihn
umtreiben.


«Feather On The Wind» ist eine intime, gleichzeitig intensive Pianoballade, minimalistisch
produziert. Shem Thomas erzählt von emotionalen Zuständen, denen er sich lieber stellt,
statt sie „wegzudrücken“ – „ein kurzer Tanz mit dem Teufel“ funktioniere für ihn besser,
meint er im Gespräch. Das sei „wie eine Feder im Sturm, die sich der Kraft der Naturgewalt
hingibt – erst dann finde ich wieder Ruhe“. Passend zum Thema bäumt sich der Song im
eingängigen Refrain auf, in den Strophen bewahrt er sich Intimität. Die charmante Rauheit
seiner Stimme kommt kraftvoll zur Geltung – als groben „Anker“ lässt sich die Stimmfarbe
im Spektrum zwischen Tom Walker oder James Blunt ansiedeln.


Die Hybrid-Nummer «Miracle», eine Mischung aus Singer-Songwriter-Pop und Trap,
handelt von seinen Erfahrungen als Einsiedler jenseits der Konventionen. „No more Disguise
– nowhere to run“: Ohne die gesellschaftliche Verkleidung, ohne fremde Rollen, entfällt
auch der Drang, davonzulaufen. Übrig bleibt praktisch die unverbrauchte Perspektive
eines Kindes, das über die Wunder des Lebens staunt. Das spiegelt sich in der Produktion,
samt ungewöhnlichen Arrangement-Ideen – etwa Background-Vocals, die in der Tonhöhe
verfremdet oder mit Vocoder-Sounds unterlegt sind.


Das sensible «Old Ferry Road» speist sich aus einem Zupfpattern seiner Akustikgitarre,
darunter eine dunkle, dezente Bassdrum und eine Pad-Landschaft. Auf dem „klassischsten“
Folk-Song des Albums thematisiert er den eigenen Lebensweg, auf dem man sich verlieren
kann – durch die Flut des Konsumierens und dem Streben nach Status. Schließlich, so Shem
Thomas, bricht sich irgendwann die Sehnsucht nach dem Wesentlichen Bahn – dem
„Herzensweg“, wie er es bezeichnet, jene „Old Ferry Road“.


«Where Is The End» beginnt mit zartem Gesang – das Stück baut sich nach und nach auf,
mit perkussiven Klängen und moderne Beats. Zwischen Pop, Trap und Singer-Songwriter
rekapituliert Shem Thomas einerseits den Schmerz, den alle kennen: Das unfreiwillige
Festhalten an einer vergangenen Liebe, verbunden mit der Frage, wann wohl Erleichterung
aufkeimen mag. Konkret versteht er den Song auch als Metapher auf die Pandemie, in
dem Sinne: Wann können wir die Entbehrungen und Ängste hinter uns lassen, die das Virus
mit sich bringt? Das Stück endet offen, in fragender Moll-Stimmung.


«Spirit», die elektronischste Nummer des Albums, behandelt seinen ersten Schritt zum
Ausstieg, mit verfremdeten Background-Stimmfetzen und dunklen Synthesizer-
Landschaften. Dabei sucht er einen Weg, die eigene Würde zurückzuerlangen:
„Making Money, running like a Speed Car up the Coast
I found myself wrapped in the Turmoil of my Mind”


«Love Me As I Am» erinnert mit umhüllenden Streicher-Klängen und Strumming-
Akustikgitarre an die Atmosphäre von Filmmusiken. Hier arbeitete er mit dem
schwedischen Arrangeur Mattias Bylund zusammen, der bereits für Taylor Swift String-
Arrangements gemacht hat.


Ein Gegenentwurf: Im feierlich-flotten, mit Percussion versehenen «Do It» zelebriert
Shem Thomas den eigenen Befreiungsschlag und lädt zum Sprung ins Ungewisse ein. Das
Stück wurde ursprünglich als erste von vier Vorab-Singles veröffentlicht.


Eine scheinbare Abzweigung nimmt «Same Boat», als einziger „politischer“ Song. Hier
widmet sich der Songwriter der Klimakrise; er kritisiert, dass sich Mächtige ihr „Recht“ auf
Umweltverschmutzung erkaufen – obwohl sie im selben Boot sitzen. Als illustres Beispiel
dient ihm die Herrschaft von Donald Trump. Mit Banjo als zentralem Element greift der
spannend gemachte Song Reggae-Stilistik auf. Eine der zentralen Botschaften:
„Lovin‘ the Money but living a Lie
Little by little we‘re losing our Mind
Poisoning our Paradise”
Das liest sich zudem als nachdenkliche Reflexion über eigene Werte. Dabei vermittelt Shem
Thomas mit seiner Musik Empathie für all jene, die sich gefangen wähnen in den Zwängen
der gesellschaftlichen Existenz.


Das gesamte Album klingt recht dynamisch für Charts-kompatible Musik, ohne rein auf
Lautheit zu setzen. „Es sind 'Grower'-Songs, sprich, Songs, die mit jedem Hören besser
werden und immer wieder Neues entdecken lassen“, ergänzt der Musiker.
Das Album erscheint als digitaler Download und als CD-Package (inkl. mp3-Download).
Eine Vinyl-Version – ebenfalls mit mp3-Download – wird im Laufe des Jahres veröffentlicht.

 

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