Wissenswertes: Toblerone - seit mehr als 100 Jahren in aller Munde

Dieser Text wurde im Rahmen des Arbeitsintegrationsprogramms von Parterre Tangram von einer am Programm teilnehmenden Person recherchiert, verfasst und auf der Website publiziert.

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Wer kennt sie nicht, die ikonische dreieckige Schokolade mit ihren Nougat-Stückchen und dem Matterhorn auf der Verpackung? Im Parterre ONE kann man die Toblerone als leckeres Mousse geniessen, als wunderbarer Abschluss eines Menüs.

Die Toblerone ist nach über 100 Jahren immer noch eines der beliebtesten Mitbringsel aus der Schweiz, und immer noch untrennbar mit der Stadt Bern verbunden. Auch wenn die Schokolade inzwischen längst von der US-Firma Mondelez (ehemals Kraft Foods) aufgekauft wurde, so werden alle weltweit erhältlichen Toblerone-Schokoladen immer noch in Bern-Brünnen hergestellt – und damit erfüllt die Schokolade die Vorgaben des Schweizer Markenschutzgesetzes und darf weiterhin das Prädikat „made in Switzerland“ tragen.

Um die Entwicklung und Inspiration der Toblerone ranken sich einige Legenden. Fest steht jedoch, dass die Schokolade um 1908 von Jean Tobler und Emil Baumann erfunden wurde, als neustes Produkt der familiären Schokoladenfabrik „Tobler & Cie“. Der Name „Toblerone“ ist dabei ein Portmanteau , gebildet aus dem Namen Tobler und der zweiten Silbe des italienischen Torrone (für „Nougat“). Wie Jean Tobler damals auf die ikonische Form kam, das ist bis heute ein Geheimnis — die Theorien reichen vom Matterhorn als Inspiration hin bis hin zu den Varieté-Vorstellungen der Pariser „Folies Bergères“. Schriftlich gesichert ist keine dieser Theorien, klar ist nur, es war ein genialer Einfall.

Die genaue Rezeptur für die Toblerone-Schokolade ist ein gut gehütetes Geheimnis, doch was die Schokolade unverkennbar macht, ist die Zugabe von Montélimar-Nougat. Heute lässt sich nicht mehr genau eruieren, wie Tobler damals an die Rezeptur für dieses Nougat in die Hände bekam. Es gibt viele Legenden, die von richtiger Industriespionage während eines Frankreichaufenthalts ausgehen bis hin zur Annahme, dass Tobler oder ein Mitarbeiter einfach welches mit nach Hause genommen und dann analysiert hatte. Immerhin war Tobler ja ein durchaus findiger Confiseur.

Die Form der Toblerone-Schokolade selbst ist seit 1909 durch ein Patent geschützt, und hat sich seit seiner Entwicklung nicht wirklich geändert. Was allerdings immer wieder aktualisiert wurde, war das Logo. War es am Anfang noch eine Art Reichsadler mit Berner Fahne, so ersetzte der Berner Bär den Adler schnell. In den 1960er Jahren kam dann schliesslich das heutige Logo, das Matterhorn mit dem versteckten Bären.

Heute ist die Toblerone-Schokolade weltweit in vielen Variationen erhältlich — von der klassischen Milchschokolade-Nougat-Mischung, über eine Version mit dunkler Schokolade, oder weisser Schokolade, hin zu karamellisierten Mandeln, sowie mit Früchten und Nüssen. Für jeden Geschmack etwas also.

Daneben wird die Toblerone auch mit einigen Skandalen in Verbindung gebracht und einem regelrechten „Toblerone-Krieg“. So etwa kam 1995 die Politikerin Mona Sahlin in Schweden in der sogenannten „Toblerone-Affäre“ unter Beschuss, weil sie eine dienstliche Kreditkarte zur Bezahlung von Waren für den privaten Gebrauch benutzte, darunter auch einige Toblerone-Riegel. Der Skandal zwang Sahlin damals, aus dem Wahlkampf um den Posten der Premierministerin auszusteigen und sie zog sich daraufhin für einige Jahre aus der Politik zurück.

Der „Toblerone-Krieg“ bezieht sich auf eine kleine Zwischennote Ende der 1960er Jahre in den Handelsbeziehungen der Schweiz mit Japan. Dabei wurden die die Schokoladen-Marken „Milka“ (von Suchard) und „Toblerone“ als Plagiate auf den japanischen Markt gebracht – und zwar so unverschämt direkt imitiert und als echt ausgegeben, dass man in der Schweizer Diplomatie von  eindeutig unlauteren Wettbewerb ausgehen musste. Um dagegen vorzugehen, wurde die Schweizer Botschaft in Tokio beauftragt, im Namen der beiden Schokoladen-Marken beim japanischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten vorzusprechen. Damit war dieser „Krieg“ vorbei, bevor er überhaupt begonnen hatte.

Toblerone – seit mehr als hundert Jahren in aller Munde.


Quellen:

SRF Spuren der Zeit: Das süsse Dreieck (Video)

https://www.swissinfo.ch/ger/eine-hundertjaehrige-dreiecksgeschichte/6375864

Toblerone-Krieg: https://www.zala.ch/der-toblerone-krieg/?lang=fr

https://www.gemeindenblick.ch/tobler_history/

Urs Schneider: Mehr als Toblerone - Die wechselhafte Geschichte der Chocolat Tobler (PDF)


18.05.2021

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